Die kommunale Maintaler Wählergemeinschaft „Wahlalternative Maintal – Soziale Gerechtigkeit“ (WAM) hatte im Vorfeld allen Kandidat*innen für die Wahl des hauptamtlichen Stadtrates in Maintal die Gelegenheit gegeben, sich in der Fraktion vorzustellen. Jede*r Bewerber*in erhielt die gleiche Zeit zur Vorstellung, mit Fragen aus der Fraktion und einer Diskussion. „Wir haben uns natürlich vorher auch selbst über die Bewerber informiert“, so Fraktionsvorsitzender Jörg Schuschkow. „Das war für uns selbstverständlich, da wir für uns eine Grundlage für eine sachgerechte Entscheidung bei der Wahl schaffen wollten.“ Dabei sei auch bekannt geworden, dass die nunmehr von der WAM vorgeschlagene Kandidatin Sabine Freter als Leiterin der Stadtwerke in Mörfelden-Walldorf letztlich aus politischen Gründen vom dortigen 1. Stadtrat Burkhard Ziegler von den Freien Wähler abgelöst worden sei. „Wir haben erfahren, daß Frau Freter gegen dieses politisch motivierte Unrecht vorgegangen ist und einen Rechtsstreit vor dem Arbeitsgericht gewonnen hat“, führt Schuschkow weiter aus. „Das hat für uns ganz klar gezeigt, daß sie politischem Druck nicht nachgibt, sondern ihre Sachentscheidungen auch gegen Widerstände vertritt. Das ist für uns ein ganz klares Kriterium zu ihren Gunsten.“ Außerdem habe sie bei der Vorstellung die Fraktion durch ihre detaillierten Kenntnisse zu Maintal in Erstaunen versetzt, die gezeigt haben, wie ernst sie es mit der Bewerbung nimmt und wie schnell sie sich in ihren neuen Aufgabenbereich einarbeiten könnte.

Am letzten Montag sei die WAM daher bereit gewesen, zu wählen. Dann sei plötzlich einen Tag vorher eine anonyme E-Mail an einige Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung gegangen, die unwahre Beschuldigungen gegen Frau Freter enthalten habe. Hierzu führt Schuschkow aus, „Das hat die WAM nicht ernst genommen, weil wir wußten, daß es üble Unwahrheiten sind, wie sie schon oft in ähnlicher Weise vor Stadtratswahlen in Maintal erhoben wurden, zuletzt gegen den damaligen Kandidaten Günther Wassermann.“ Für die WAM sei daher das Verhalten des Wahlvorbereitungsausschusses, das letztlich zur Absetzung der Wahl geführt hat, völlig unverständlich gewesen. „Ich habe im Präsidium deswegen auch gefragt, ob die Mitglieder des Ausschusses ausgetauscht werden können, da der Ausschuß seinen Bericht nicht abgegeben hat“, legt Schuschkow dar. „Hierauf habe ich allerdings noch keine Antwort vom Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser (SPD) bekommen, der für die rechtliche Prüfung zuständig ist.“

Man wisse von Seiten der WAM also auch nicht, warum der Wahlvorbereitungsausschuß letztlich die Durchführung der Wahl verhindert habe. Wenn der Grund wirklich die anonyme Schmutzkampagne gegen Frau Freter gewesen sein, kann dies nur daran gelegen haben, daß der Ausschuß bei seinen Recherchen weniger gründlich als die WAM gewesen sei.

„Die WAM hält an der Kandidatur von Frau Freter fest, die auch weiter bereit ist, zu kandidieren“, stellt der WAM-Chef klar. „Vor anonymen Dreckschleudern weichen wir nicht zurück. Eine parteiunabhängige Kandidatin mit enormem Sachverstand ist das, was Maintal braucht. Und nicht jemand, der als einzige Qualifikation sein Parteibuch vorzuweisen hat.“