Die CDU sollte endlich Farbe bekennen und das rumeiern lassen. Sie hat dem Masterplan Asyl zugestimmt, meckert jetzt aber über das Ergebnis.

Die Vorschläge, die die CDU zum Masterplan Asyl gemacht hat, zielten nur darauf ab, die Zahlen an einigen Standorten zu reduzieren, teilweise um 85%. Das mag die jeweiligen Anwohner freuen, aber würde am Ende dazu führen, daß die Stadt die Flüchtlinge nicht mehr richtig unterbringen kann. Wir sind in Maintal auf einem guten Weg. Aber wir sind auch am Ende der humanitären Kette. Kanzlerin Merkel sagt, daß wir das schaffen. Aber nicht, wenn ihre CDU vor Ort keine ausreichenden Unterkünfte zur Verfügung stellen mag. Natürlich hätten alle andere Projekte bevorzugt. Die Unterbringung von Flüchtlingen statt eines Mehrgenerationenprojektes „Am Weides“ ist der Not geschuldet. Gerne würde man, wie CDU und Grüne dies wollten, dort 10 statt der möglichen 65 Flüchtlinge unterbringen. Aber wohin mit dem Rest?

Weder von der CDU noch von den Grünen haben wir Alternativvorschläge gehört, wo die Flüchtlinge denn dann untergebracht werden sollen. Die CDU wollte sogar noch weitere Standorte zusammen streichen und z.B. auf 100 Flüchtlinge pro Standort statt der bisherigen Begrenzung von 150 gehen.

Von allen 100.000 Flüchtlingen, die kommen, bekommt die Stadt 46 zugewiesen. Schaut man sich die Zahlen an, die im Raum stehen, kann einem tatsächlich angst und bange werden. Denn von der offiziellen Zahl von 800.000 Flüchtlingen im Jahr 2015 zu der halb offiziellen Zahl von 1,5 Mio. beträgt die Differenz 700.000 Menschen. Das wäre für Maintal eine Zahl von 322 Flüchtlingen in 2015. Kommen die nun oder kommen sie nicht? Und das ist nur die Differenz. Schon die Zahl von 800.000 für 2015 ist sehr viel höher als das, was bisher erwartet wurde. Wir müssen damit rechnen, daß wir im letzten Quartal 2015 mindestens genauso viele Flüchtlinge zur Unterbringung zugewiesen bekommen, wie in den ersten drei Quartalen zusammen.

Nur um die Zahlen aus der AG Asyl nochmal in Erinnerung zu rufen. Wir haben um die 200 Flüchtlinge in Maintal. Bis Ende dieses Jahres sollen weitere 117 Plätze in der Neckarstr. 11 und in der Brauchbachstraße (SC Budokan) entstehen. Das reicht wahrscheinlich schon nicht aus und wir müssen uns ggf. darauf einstellen, kurzfristige Unterbringungen in Sporthallen vorzunehmen. Container bekommt man schon dieses Jahr nicht mehr und Zeltdörfer an den Stadträndern will niemand.

Wir in Maintal entscheiden nicht, wer und wieviele kommen. Wir müssen die, die uns zugewiesen werden, unterbringen. Das ist unsere Aufgabe. Und da sollte man nach Ansicht der WAM eben mit dem schlimmsten rechnen. Wenn man dann später Unterkünfte nicht so stark belegen muß, ist das schön. Aber sie sollten für die höchstmöglichen Zahlen ausgelegt sein.

Das Motto der CDU, „Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht naß“ ist in solchen Zeiten wirklich fehl am Platze. Und es ist auch kein ehrlicher Umgang mit den berechtigten Ängsten der Bürgerinnen und Bürger in Maintal.