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Nachdem die Stadt Maintal die Genehmigung für den Maintaler Karnevalsumzug zurückgenommen hat, schlugen die Wellen hoch, besonders in den sozialen Medien. Ich habe die Diskussion in Facebook nicht mitbekommen, aber genug über meine WhatsApp Gruppen. Und auch auf der Straße wurde heiß diskutiert. Der Bevölkerung ist offenbar überhaupt nicht klar, wo das Problem wirklich liegt.
Die Aufhebung der Genehmigung war gut und richtig. Ich hätte mir gewünscht, daß die Verantwortlichen des KVM sich dazu bereit erklärt hätten, auf den Zug zu verzichten, statt mit rechtlichen Schritten zu drohen.
Als Grund für die Aufhebung der Genehmigung wurde im Bescheid, den der KVM auf seine Internetseite gestellt hat, die Warnung von Bundesinnenminister Horst Seehofer vom 21.02.2020 über die sehr hohe Gefährdungslage genannt. Zudem sei durch die Absage des Zuges in Hanau mit einer nicht kalkulierbaren Erhöhung der Zuschauerzahl in Maintal zu rechnen gewesen, womit nicht mehr klar wäre, ob das bisherige Sicherheitskonzept ausreiche.
Hauptaufgabe des Staates ist der Schutz seiner Bevölkerung nach innen und außen. Das war in der Geschichte der Grund, weswegen sich Staaten überhaupt gebildet haben.
In Hessen, wie überall in Deutschland, wurde die Polizei über die Jahre immer mehr geschrumpft, um Geld zu sparen. Was das bedeutet, bekamen wir in Maintal schon vor Jahren zu spüren. Damals gab es eine Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses, weil schon damals die Sicherheit für die damalige Zugstrecke nicht mehr gewährleistet werden konnte. Im Ausschuß wurde darüber nachgedacht, einen privaten Sicherheitsdienst zu engagieren. Das ging aber nicht, weil hoheitliche Aufgaben der Polizei nicht von Privatleuten übernommen werden können. Damals wurde deswegen der Streckenverlauf geändert.
Die Verantwortlichen vom KVM, auch Herr Sauermilch, waren damals anwesend und nahmen an der Sitzung teil. Auch ihnen war seit damals das Problem mit der Gewährleistung der Sicherheit für Zugteilnehmer und Zuschauer bekannt.
Die Beamtinnen und Beamten der Maintaler Polizeistation sind zu wenige und schieben eine große Zahl Überstunden vor sich her. Wenn sich der Staat auf diese Art und Weise aus seiner Aufgabe zurückzieht, bleibt der Stadt nichts anderes übrig, als zu reagieren und Veranstaltungen, für die die Sicherheit nicht mehr garantiert werden kann, zu untersagen.