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Gemäß einem von Republikanern, Grünen, CDU und FDP getragenen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung soll auf dem Rathausgelände in Bischofsheim ein Wohnbauprojekt der Firma Hess verwirklicht werden. Bei der Vorstellung der verschiedenen Projekte hat die Firma Hess damit geworben, dass sie barrierefrei bauen würde.

Die WAM hatte sich damals entsprechend dem von den Bischofsheimer Bürgerinnen und Bürger geäußerten Wunsch für den Bau eines Seniorenzentrum auf dem Rathausgelände ausgesprochen, den ein anderer Investor vorgeschlagen hatte, da nach unserer Ansicht die Senioren zur Gesellschaft dazu gehören und nicht in Heime möglichst weit ab vom Schuss gepackt werden sollten, sondern ein Seniorenzentrum durchaus in ein Ortszentrum passen würde.

Da nun aber die Mehrheit der Stadtverordneten wieder einmal den Bürgerwillen ignoriert hat und der Beschluss steht, wollte sich die WAM im Rahmen von Ortsbegehungen einmal davon überzeugen, wie weit her es mit der von der Firma Hess beworbenen Barrierefreiheit tatsächlich ist, zumal in der WAM selbst mit Uwe Merget ein Rollstuhlfahrer vertreten ist, und hat sich Objekte der Firma Hess in Maintal angesehen.

Dabei gelangten die teilnehmenden WAM-Mitglieder zu der Überzeugung, dass es mit der Barrierefreiheit bei den bisherigen Bauprojekten der Firma Hess in Maintal icht so weit her ist, wie die Werbung verspricht. Sicher ist die Bauplanung bemüht, z.B. durch Rampen für Rollstuhlfahrer formell Barrierefreiheit zu schaffen.

Wie das nebenstehende Foto von dem Gebäude in der Kennedystraße/Ecke Mainstraße in Maintal Dörnigheim zeigt, hapert es aber oft an der Bausausführung, so dass praktisch keine Barrierefreiheit gegeben ist.

Diese Rollstuhlrampe ist keine Erleichterung für Rollstuhlfahrer, sondern stellt für die, die tatsächlich mutig genug sind, sie zu benutzen, stellt sie eher eine erhebliche Gesundheits- und Unfallgefahr dar.

Von unten ist sie wegen des fehlenden Abschlusses zur Straße und des daraus resultierenden Absatzes eine Benutzung ganz ausgeschlossen.

 

Es ist Schade, dass die Parteien, die das Projekt der Firma Hess in Bischofsheim favorisieren, es nicht für notwendig hielten, sich selber einmal zu überzeugen, dass die Versprechungen aus Präsentationen und bunten Werbebroschüren auch mit der Wirklichkeit übereinstimmen, sondern Versprechen von Investoren blind vertrauen.

Anmerkung: Inzwischen hat die Firma Hess über die Presse mitgeteilt, daß es sich bei dieser Rampe nicht um eine für Rollstuhlfahrer, sondern um eine Rampe zur Belieferung des Ladens handele. Die von uns besichtigten Objekte seien nicht barrierefrei gebaut.

Das bestätigt natürlich genau den Eindruck, den wir durch die Besichtigungen gewonnen haben. Unser Fehler war allerdings, daß wir davon ausgegangen sind, daß eine Firma, da als ein Hauptargument für ihren Bebauungsvorschlag für Bischofsheim mit Barrierefreiheit wirbt, diese auch in allen ihren Bauvorhaben, soweit möglich, umsetzt.

Daß das nicht so ist, bestätigt unsere Meinung, daß bei der Firma Hess die Möglichkeit, barrierefreien Wohnraum zu schaffen, grundsätzlich hinter der Profitmaximierung rangiert und die Barrierefreiheit für das Projekt in Bischofsheim nur eine Werbefloskel war, von der man bei der Firma Hess annimmt, daß sie sich später, wenn man einmal im Geschäft ist, dem Magistrat wieder weitgehend abhandeln läßt.