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Die Sicherheitslage beim Maintaler Karnevalszug am kommenden Samstag stimmt die Wahlalternative Maintal (WAM) trotz der getroffenen Vorkehrungen sehr bedenklich. Wir waren erschreckt, als wir in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses die Gründe erfahren haben, warum die Zugstrecke geändert wurde. Das war uns bisher so nicht bekannt. Daraufhin hat die WAM bei Mitgliedern der beteiligten Vereine weitere Erkundigungen eingezogen. Die Ergebnisse haben uns noch weiter bestürzt.

Es wurde von massiven sexuellen Belästigungen von teilnehmenden Frauen durch offenbar stark angetrunkene Zuschauer beim Karnevalszug des letzten Jahres berichtet. Eltern von minderjährigen Gardemädchen, für die die Teilnahme seitens der Vereine verpflichtend sei, haben uns erklärt, daß sie ihre Töchter nicht mehr teilnehmen lassen wollen, sondern lieber krank melden.“ Betroffen seien viele Frauen aus dem Teilnehmerkreis gewesen, wie mehrere Vereinsmitglieder der WAM übereinstimmend berichtet haben. Auch die Vorstände der Vereine hätten sich auf die Meldung ihrer Mitglieder mit der Problematik beschäftigt. Es ist also sehr wichtig, daß von Seiten der Stadt und der Polizei reagiert wurde. Allerdings hätten wir uns gewünscht, daß die Problematik früher und offener thematisiert worden wäre, und nicht erst über den Umweg "Verlegung der Zugstrecke" und auf Nachfrage nach den Gründen der Verlegung.

Die Problematik liegt nicht zuletzt, wie bei den Vorfällen in der Silvesternacht in Köln, an der mangelnden Polizeipräsenz. Seit 1999 sind bundesweit 60.000 Stellen bei der Polizei abgebaut worden. Außerdem gehört die Polizei in Hessen bundesweit zu den am schlechtesten bezahlten Polizeikräften. Die schwarze Null in den Haushalten war hier wichtiger als die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Die WAM hatte sich schon immer dagegen ausgesprochen, die Haushaltskonsolidierung über alles zu stellen. Hier zeigen sich nun die Folgen.

Wir haben Zweifel, ob die nun getroffenen Maßnahmen alleine ausreichen, um sexuelle Übergriffe, Sachbeschädigungen und Alkoholmißbrauch durch Minderjährige zu verhindern. Allerdings müssen verläßliche Zahlen her. Vieles wurde nicht zur Anzeige gebracht, weil man davon ausgeht, daß die Täter sowieso nicht ermittelt werden können. Das ist aber der falsche Weg. Die WAM fordert daher alle Maintaler Bürgerinnen und Bürger auf, bei Straftaten auch konsequent Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Alleine auf diese Art könne man sehen, ob in Zukunft ein neues Sicherheitskonzept erforderlich sei oder nicht. Schließlich soll der Karnevalszug erhalten bleiben, aber auch Spaß und Freude für alle bringen und keine Belästigungen.