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Durch die bereits hohe, aber weiterhin auch zunehmende Flächenversiegelung in Maintal wird ein großer Anteil des Regenwassers über die Kanalisation abgeleitet. Bei langanhaltender Trockenheit heizen die versiegelten Flächen und Gebäudefassaden in der Stadt zusätzlich auf, ohne daß verdunstendes Wasser wieder für Kühlung sorgen kann. In der warmen Jahreszeit werden die Städte so zu Hitzeinseln und die Bewohnerinnen und Bewohner leiden.

In den nächsten Jahren stehen umfangreiche und extrem kostspielige Erneuerungsmaßnahmen im Kanalbau an. Den derzeitigen Planungsstand beschreibt das Zitat von Albert Einstein „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“ recht zutreffend

Das Niederschlagswasser soll weiterhin für viel Geld entsorgt werden. Obwohl schon jetzt ein Teil des in Maintal verbrauchten Wassers nicht vor Ort gewonnen, sondern zugekauft werden muß.

Daher ist nun der Zeitpunkt gekommen, die Entwässerung für Maintal neu zu denken.

Niederschlagswasser ist als lebenswichtige Ressource zu nutzen und nicht teuer zu entsorgen. Es ist davon auszugehen, daß besonders in den städtischen Ballungsräumen zu dem auch Maintal gehört, die Klimaerwärmung weiter voranschreitet und entsprechende Maßnahmen getroffen werden müssen, dieser entgegenzuwirken.

Daher sind geeignete bauliche Maßnahmen zu ergreifen, so daß zum Beispiel das Niederschlagswasser vor Ort zur Versickerung und Verdunstung gebracht und nicht über die Kanalisation abgeführt wird. Mit dem Konzept Schwammstadt soll Regenwasser dort zwischengespeichert werden, wo es fällt. Durch Elemente grüner Infrastruktur wie Bäume, Fassadenbegrünung und Dachbegrünung kann ein Teil des Wassers verdunsten, um den kühlenden Effekt zu nutzen, sowie in der Stadt die Biodiversität zu erhöhen.

Eine Versickerung vor Ort ist wichtig, um der Absenkung des Grundwasserspiegels, der z.B. zum Sterben der Bäume in Maintals Wald führt, entgegenzuwirken. Ein großer Teil des Maintaler Waldsterbens ist auf den sinkenden Grundwasserspiegel zurückzuführen und führt somit direkt weiter zu einer Klimaerwärmung und Verarmung an Flora und Fauna, die aber für die direkte Lebensqualität in Maintal einen wichtigen Faktor darstellen.

Ebenfalls ist es wichtig, im Ballungsraum für Kaltluftschneisen Sorge zu tragen, um für alle Maintaler ein erträgliches Mikroklima zu schaffen. Wir wollen unsere Natur in Maintal erhalten, denn ohne Natur können wir Menschen nicht existieren.

Die dauernde Versiegelung von Flächen hat einen wesentlichen Einfluß auf das Klima. Es wirkt sich negativ auf die Lebensbedingungen von Fauna und Flora aus. Jeder Quadratmeter Grünfläche bringt Abkühlung. Durch die immer intensivere Bebauung gehen wichtige Abkühlflächen verloren. Das ist besonders im Sommer zu spüren, wenn man vom Grünen in die Stadt kommt. Wir können es nicht verantworten, den nachfolgenden Generationen eine ausgeplünderte Natur zu hinterlassen.

Wir wollen kein Wachstum auf Teufel komm raus, sondern es muß  Maß und Ziel haben. Unter Berücksichtigung der Problematik, die die Klimakrise darstellt, muß man überdenken, ob das Wachstum nicht irgendwann ein Ende haben muß. Denn wir haben nur eine Welt zum Leben. Wenn sie "verbraucht" ist, kann man nicht einfach eine neue schaffen.